Der
Carcharodontosaurus ( „Haizahn – Echse“) war einer der größten Raubsaurier der Urzeit. Er lebte in der frühen Oberkreide (Cenomanium) vor rund 100,5 bis 93,9 Millionen Jahren in Afrika. Der Carcharodontosaurus wurde aufgrund der Ähnlichkeit der Zähne nach dem Großen Weißen Hai benannt (Carcharodon carcharias).
Die ersten fossilen Funde dieses Giganten wurden vom deutschen Paläontologen Ernst Stromer von Reichenbach in Ägypten und Algerien zu Beginn des 20. Jahrhunderts gemacht. Jedoch wurden diese Funde während des 2. Weltkriegs im Jahr 1944 bei Luftangriffen zerstört.
Heute unterscheidet man in der Wissenschaft zwei Arten des Carcharodontosaurus: den
Carcharodontosaurus saharicus und den
Carcharodontosaurus iguidensis. Die Unterscheidung findet anhand der Fundorte der Fossilien statt, sowie der Anatomie des Oberkiefers. Des Weiteren besitzen die gefundenen Zähne des Carcharodontosaurus saharicus ausgeprägtere Furchen.
Der
Carcharodontosaurus wurde nach aktuellen Erkenntnissen bis zu 13,7 Meter lang und wog bis zu 8 Tonnen. Er besaß sehr starke Klauen und scharfe, leichte gebogene Zähne.
Im Vergleich zum berühmten Tyrannosaurus Rex, ist der Carcharodontosaurus in Bezug auf die Größe noch beeindruckender und man geht davon aus, dass er auch schneller war. Jedoch zeigen Modellrechnungen der Schädel, dass das Gehirn des Carcharodontosaurus im Verhältnis wesentlich kleiner war.
In Marokko werden heutzutage vor allem fossile Zähne des Carcharodontosaurus saharicus gefunden. Die bekannteste Fundstätte für fossile Zähne des Carcharodontosaurus saharicus sind die Kem-Kem Beds in der Nähe von Khourigba.
Das Gebiet der heutigen Sahara war im Gegensatz zu heute während der Kreidezeit ein fruchtbares, feuchtes Land mit ausgedehnten Mangrovenwäldern. Der Carcharodontosaurus lebte dort vermutlich an den Flußufern, wo er seiner Beute auflauerte, zusammen mit anderen Saurierarten wie dem Spinosaurus, dem Aegyptosaurus, dem Bahariasaurus sowie dem gigantischen Paralititan
